Wo können wir Energie sparen?
Energie wird in unserer modernen Welt für fast alle Aktivitäten gebraucht: Mobilität heißt z.B. Auto fahren; kommunizieren heißt z.B. telefonieren oder E-mails schreiben, ein tägliches Leben ohne Heizung, Kühlschrank, Waschmaschine oder elektrisches Licht wäre undenkbar.
Wenn wir die schlimmsten Folgen der Klimaerwärmung ernsthaft vermeiden wollen, müssen wir in allen Bereichen sparen, Ressourcen schonen und den Ausstoß an Treibhausgasen* verringern. Die Einsparmöglichkeiten sind vielfältig, aber der Aufwand zur Realisierung durchaus sehr unterschiedlich.
*im Kyoto-Protokoll reglementiert: CO2, Methan (CH4), Lachgas (N2O), FCKW, Schwefelhexafluorid (SF6); außerdem Wasserdampf
Energie für Licht
Für Licht wird weltweit immer noch durchschnittlich ca. 19% des erzeugten Stroms verwendet, das entspricht 2,35% des Primär-Energieverbrauchs, in absoluten Zahlen ca. 2700TWh/a (= 2.700.000.000.000 kWh pro Jahr!).
Diese hohen Zahlen kommen dadurch zustande, dass Glühlampen für rund 40% des Energieverbrauchs verantwortlich sind. Sie erzeugen aber nur 9% des elektrischen Lichts!
Deshalb lassen sich gerade im Bereich Beleuchtung durch Modernisierung alter Anlagen und Einsatz aktueller Technologie relativ einfach und schnell große Energie-Einsparungen realisieren. Laut ZVEI sind dadurch allein in Deutschland 11 Milliarden kWh möglich („Energie-Effizienz ist unsere Sache“), andere Quellen sprechen sogar von über 20 Milliarden kWh (LiTG). Die Einsparpotentiale lassen sich auf die Sektoren private Beleuchtung, Bürobeleuchtung, Industriebeleuchtung und Straßenbeleuchtung aufteilen.
Energiesparen mit Licht
Eine Umrüstung bzw. Modernisierung ist wirtschaftlich, geringere Energiekosten bringen dem Betreiber Gewinn.
Bisher wurde bei Weitem noch nicht das ganze Modernisierungs-Potential ausgeschöpft und das liegt an verschiedenen Hemmnissen:
- Oft kennen die Entscheider bzw. Anwender die möglichen Einsparpotentiale gar nicht.
- Die Investitionen haben lange Amortisationszeiten.
- Derjenige, der die Kosten trägt, hat nicht den Nutzen davon.
So bestätigen das auch diverse McKinsey-Studien, wie z.B. die „Kosten und Potenziale der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland“ von Herbst 2007.
Wird die Erneuerung von Anlagen nicht durch äußere Anreize gefordert und gefördert, kann es sehr lange dauern, bis Maßnahmen geplant und umgesetzt werden, wenn überhaupt. Da heißt es: „30 Prozent aller Straßen in Deutschland und Europa sind noch mit alter, ineffizienter Technologie der 60er Jahre ausgestattet. Unter Beibehaltung der üblichen Wechselrate von rund drei Prozent pro Jahr würde es etwa 30 Jahre, also eine ganz Generation dauern, bis sie einmal komplett erneuert sein wird.” (ZVEI-Schrift „Energie-Effizienz ist unsere Sache“). Diese „äußeren Anreize“ werden nun durch Gesetze, europäische Richtlinien und Förderprogramme gesetzt, da der Markt an dieser Stelle die Erwartungen bisher nicht erfüllen konnte.